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Nachdem der geplante März-Trip dem bösen Corona zum Opfer gefallen war, wollte man der ebenfalls wegen Corona um ein Jahr verschobenen Europameisterschaft der Frauen in England einen Besuch abstatten. Und als Österreich war es da natürlich unsere Pflicht, unserer Frauschaft beim finalen Gruppenspiel gegen Norwegen die Daumen zu drücken. Nach einer knappen Niederlage gegen England - die später den Europameistertitel holen sollten - und einem souveränen Sieg gegen Nordirland, würde im Spiel gegen die Skandinavierinnen bereits ein Unentschieden reichen.
Das Spiel sollte in Brighton in Südengland stattfinden. Dort war man bereits einmal bei einem Spiel im Herbst, wo man von der Stadt jetzt nicht so begeistert war. Allerdings dürfte dies der Jahreszeit geschuldet gewesen sein, denn das sommerliche Brighton war kaum wiederzuerkennen. Das schöne, aber etwas zu heiße Wetter tat sein übriges und man verbrachte die Zeit bis zum Spiel gemütlich in dem einen oder andern Gastgarten am Strand und in der Innenstadt. Auch dem Fan-Dorf stattet man einen Besuch ab, wo bereits zahlreiche Fans anwesend waren. Vor allem die Norweger waren zahlreich vertreten, wobei man dies ob der zahlreichen roten Shirts auf beiden Seiten oft nicht von den österreichischen Fans unterscheiden konnte.
Der Transfer vom Bahnhof zum American Express Community Stadium in Falmer war dann wie gewohnt schnell und zügig. Leider gab es vor dem Spiel keine zugewiesenen Fansektoren, und so saßen die einzelnen Gruppen etwas verteilt. Was uns nicht davon abhielt unsere Hymne lautstark mitzusingen, was einige Anwesende fast zu Tränen rührte. Ob vor Ergriffenheit oder ob der Gesangsleistung sei an dieser Stelle dahingestellt.
Vom Anpfiff an zeigten sich die Österreicherinnen als aktiveres Team. Die ersten 45 Minuten waren wohl eine der besten, die dieses Team jemals abgeliefert hat. Leider wollte der Ball lange Zeit nicht ins Tor. So musste man bis zur 39. Minute warten, ehe Nicole Billa den vielumjubelten Führungstreffer erzielte. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause. Da im Stadion die üblichen britischen Regeln galten, durfte man kein Bier mit auf die Ränge nehmen. Damit hätten wir bei der Damen Europameisterschaft eher nicht gerechnet. So musste man halt den durch die Hitze entstandenen Verlust von Elektrolyten in der Pause ausgleichen.
Auch nach der Halbzeit waren die Österreicherinnen zuerst das überlegenere Team. Gegen Ende begann dann Norwegen natürlich alles nach vorne zu werfen. Die dadurch ermöglichten Konter konnte man leider nicht ausnutzen, wobei man teilweise nur sehr knapp am 2:0 scheiterte. In den Schlussminuten musste man dann doch noch etwas zittern. Aber Manuela Zinsberger hielt den Kasten sauber, und das Team feierte den absolut verdienten Sieg und somit auch den Aufstieg ins Viertelfinale. Die Spielerinnen feierten noch lange nach dem Schlusspfiff im Stadion und sorgten mit ihrer selbst mitgebrachten Musikbox für ordentlich Stimmung.
Diese wollten wir dann später auch in die Lokale von Brighton tragen, doch das war gar nicht so einfach. Zuerst wurden wir wegen der Dress abgewiesen, was wir schon etwas skurril fanden, wenn überall in der Stadt mit Host City geworben wird. Dann durften wir nicht rein, weil wir keinen Ausweis mithatten. Dass wir den in unserem Alter noch brauchen würden, damit hätten wir auch nicht gerechnet. Am Ende schaffte man es dann doch noch in ein Irish Pub, wo man den erfolgreichen Abend ausklingen ließ.