FC Jeunesse Canach : FC Atert Bissen

Zum Abschluss unserer Benelux-Tour wollten wir auch den noch ausstehenden lux-Teil erledigen und uns ein Spiel in Luxemburg anschauen. Der Spielplan meinte es aber nicht gerade gut mit uns, fanden doch alle Erstligaspiele am Sonntag statt. So mussten wir uns um Alternativen umsehen.

Und wie der Zufall es wollte fand in Canach (kleiner Ort kurz vor Luxembourg Stadt) ein Spiel um den luxemburgischen Pokal der Reservemannschaften zwischen Jeunesse Canach und Atert Bissen statt. Gut, ein fußballerisches Highlight war nicht zu erwarten, aber immerhin ein Fußballspiel im schönen Luxemburg.

Also rein ins Auto und den Anweisungen des Navi folgend nach Canach. Da uns der genaue Standort des Stadions (bzw. Fußballplatzes) natürlich nicht bekannt war, dauerte es einige Zeit, bis wir dann letztlich doch das Stadion fanden.

Das Stadion selbst ist ein Fußballplatz ohne Tribüne oder Überdachung. Bei uns wird man keinen Landesligisten finden, der in einem solchen Stadion spielen würde. Der Rasen war aber sehr fein, was auch der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass das Spiel der Reserve auf dem anliegenden Kunstrasenplatz stattfand.

Dort hatten sich dann letzten Endes auch sage und schreibe 27 Zuschauer eingefunden (Anmerkung: die wurden sogar extra von uns selbst gezählt). Das Spiel war auf dem erwarteten bescheidenen Niveau und so zählten die Konversationen zwischen Spielern und Trainern doch zur Unterhaltung bei. Da dort eine Multikulti-Gruppe versammelt war, fand ein großteil der Dialoge in Deutsch statt - was uns das Verständnis natürlich erleichterte...

Mit der Zeit wurden die wenigen Leute auch auf uns aufmerksam. Da sie wohl kaum mit österreichischen Zuschauern gerechnet haben, ordneten sie uns aufgrund unseres oberösterreichischen Dialekts ihren niederländischen Nachbarn zu ;-)

Nach einer viertel Stunde gab es dann den ersten Treffer zu bewundern. Nach einem kapitalen Tormannfehler stand es 1:0. Nur, für wen??? Da keine Anzeigetafel vorhanden war und auf den Dressen kein Teamname zu finden war mussten wir auf die Reaktion des Publikums warten. Gut, kein Jubel und kein Klatschen - dürfte sich also um ein Tor der Auswärtsmannschaft gehandelt haben (was sich letzten Endes auch als richtig herausstellte)

Danach war von den Gästen nicht mehr viel zu sehen und die Hausherren beherrschten das Spiel. Dennoch dauerte es bis zur Halbzeit ehe der "Starspieler" von Canach - der türkische Ex-Nationalspieler mit deutschen Wurzeln Hasan Vural donnerte den Ball zum 2:1 in die Maschen. Dass der mal deutsche Bundesliga, in der Türkei und für die türkische Nationalmannschaft gespielt hat merkte man aber nur seiner Schußkraft ab - ansonsten eine eher maue Vorstellung.

Letzten Endes gab es einen 3:1 Sieg für Canach, der auch durchaus höher ausfallen hätte können. Von Bissen war bis auf das Führungstor nur wenig zu sehen. Nachdem man auch den letzten Rest des Bieres aus der Glasflasche geleert hatte verabschiedete man sich aus Canach. Nächstes Mal vielleicht doch lieber 1. Liga... *g*